#AnnasAlltag - Etiketten, Verpackungen & Co
Dieses Mal geht es in meinem Artikel gleich um drei Dinge, die miteinander verwoben sind und Frau ganz schön ärgern können. Aus gegebenem Anlass - ich hatte mal einen Chef, der mir verboten hat, diese Worte in einem Geschäftsbrief zu verwenden, aber jetzt tu ich's trotzdem :-) – schreibe ich über meine Erfahrungen mit Etiketten, Produktverpackungen und Co.
Ich habe mir gestern drei Paar Schuhe gegönnt, weil ich der Aktion zahle 2 erhalte 3 einfach nicht widerstehen konnte. Okay, ich gebe zu, ich bin ein kleiner Schuhfetischist. Wenn man bei mir in die Wohnung kommt fällt als erstes das überdimensionale Schuhregal auf. "Das sind aber viele Schuhe" habe ich nicht einmal von einem Besucher gehört. Aber ich schweife ab, mein Schuhfimmel hat mit diesem Artikel rein gar nix zu tun.
Was mich nämlich ärgert ist, dass meine schönen neuen Schuhe - dasselbe gilt übrigens auch für Kleidung oder sonstiges neugekauftes Zeugs - an ungünstigen Stellen mit Preisaufklebern versehen sind. Seit neuestem gibt es als Zusatz zum Etikett auch Heftklammern durch die Sohle, damit der Kleber nur ja nicht leicht zu entfernen ist. Was mit der Kleberei allein schon schwierig genug ist. Ich habe sage und schreibe 4 (in Worten VIER) Utensilien benötigt, um diese elenden Kleber zu entfernen – da waren mal meine Fingernägel (inklusive einem abgebrochenen), eine Schere, ein Klammerentferner und ein feuchtes Tuch. Und dennoch ist es mir nicht gelungen, die Etikette restlos zu beseitigen, siehe Beitragsfoto.
Preisaufkleber
Wir kaufen neue Schuhe, eine Hautcreme, Spülmittel - egal ob Luxusprodukt oder alltäglicher Gebrauchsgegenstand - sie alle haben eines gemeinsam: sie sind von der Verkaufsstelle mit einem unansehnlichen Preiskleber versehen. Und diese Preispickerln sind die unhübschen Begleiterscheinungen eines Einkaufs. Egal ob man für sich selbst kauft oder das Teil als Geschenk verpacken möchte, wo es noch um einiges wichtiger ist, den Preis zu verschleiern, der Preiskleber stellt eine beinahe unüberwindbare Hürde dar.
Ganz leidig finde ich persönlich die Aufkleber an den Sohlen schöner neuer Highheels – aufgrund des wenigen Platzes wird der nämlich stets zwischen Sohle und Stöckel angebracht und ist somit mit herkömmlichen Haushaltswerkzeug kaum zu erreichen. Mir wurde von meiner Mutter eingebläut, dass Preisaufkleber auf Schuhen ein absolutes No-Go sind. Sobald man die Beine übereinander schlägt wird das hässliche Pickerl sichtbar. So manche mag damit angeben, dass man sich besonders teure Schuhe leisten kann, bei manch anderen führt es zu einem Outing als Schnäppchenjägerin, wenn der ursprüngliche Preis durchgestrichen und der reduzierte Preis fett auf der Sohle prangt.
Also plage ich mich bei jedem neuen Paar Schuhe, das Preisetikett von den unmöglichsten Stellen herunterzukratzen. Manchmal sind alle Bemühungen vergebens, denn der Aufkleber bleibt stur auf den Sohlen haften. Aber nicht nur Schuhe, sondern auch Alltagsgegenstände sind von dem Wahn der Bekleberei befallen, es betrifft wirklich alle Gegenstände. So habe ich z.B. einen Blumentopf auf meiner Terrasse stehen, der neben hübschen Blumen auch ein weniger hübsches Etikett zur Schau stellt.
Allen Versuchen zum Trotz haften die Kleber fest verankert auf ihren Gegenständen - selbst die guten alten Hausfrauentricks wie mit möglichst viel Wasser die unliebsamen Kleber zu entfernen sind vergebene Liebesmüh ... das beste was passieren kann ist, dass Teile davon weggehen, und ein hässliches verhutzeltes Etwas zurückbleibt, das dann den gesamten Staub mitnimmt und einen hässlichen grauen Fleck hinterlässt damit man sich ein Produktleben lang daran erinnern kann, dass sich hier mal ein Preisaufkleber befunden hat.
Produktverpackung
Mit den Produktverpackungen ist das auch so eine Sache - sie sind manchmal richtig edel, aber im Grunde genommen doch so unnütz, letztendlich landen sie immer im Müll. Wenn ich etwas Neues nach Hause gebracht habe will ich es natürlich sofort begutachten. Genau hier beginnt der Kampf. Je nach Produkt ist das Procedere unterschiedlich, aber zumeist sind die Dinge so verpackt, dass selbst die kleinsten Utensilien in einer Verpackung daherkommen, die es einem schwer machen, zu dem Ding im Inneren - das man ja eigentlich haben will - vorzudringen. Zumeist ist viel Hartplastik drumherum, was mit einer normalen Haushaltsschere schwer zu bewältigen ist, oft muss da das Stanley Messer aushelfen. Dann sind oftmals Zusatzkleber befestigt, die das Auspacken zu einem wahren Kampf ausarten lassen, bis man das eigentliche Teilchen in Händen hält.
Aber die wahre Herausforderung ist, wenn das Teilchen wieder in dieselbe Verpackung zurücksoll, sei es zu Lagerzwecken oder um das Teil zurückzubringen, aus welchen Gründen auch immer. Es ist schier ein Ding der Unmöglichkeit ein Teil aus der Verpackung herauszunehmen und genau gleich wieder zurückzustecken. Die Verpackung kann doch unmöglich in der kurzen Zeit zwischen Auspacken und wieder Einpacken schrumpfen? Oder umgekehrt, dass alle Dinge, sobald man sie aus der Verpackung genommen hat an der frischen Luft größer werden und deswegen passen sie bereits zwei Sekunden nach dem Auspacken auf keinen Fall mehr in dieselbe Packung, aus der man sie eben erst entnommen hat.
Kleidermarken
Ich frage mich schon seit geraumer Zeit: wieviel Papier kann man in einem Kleidungsstück unterbringen?
In die gleiche ärgerliche Kategorie wie Produktverpackung und Preisaufkleber beim Thema Shoppen fällt eine weitere Schikane der Handelsindustrie für ihre Kunden. Es geht um die Marken in Kleidungsstücken. Ich denke das war früher anders, da gab es eine Marke an einer Stelle mit Größenangabe und Pflegehinweis und das war's.
Mittlerweile sind es ganze Bücher, die in der Kleidung versteckt sind, samt Reserveknopf, was ja noch eine gute Sache ist, allerdings sind die an den unmöglichsten Stellen angebracht, sodass auch hier nach dem Shoppingerlebnis gleich mal mit der Schere dem unliebsamen Papierwust an der neuen Kleidung zu Leibe gerückt werden muss. Am besten arbeitet man sich von oben nach unten durch. Oben befinden sich meist x-fache Informationen über Preis, Produktqualität oder Herkunftsland, bei hochwertigen Waren mit einer Sicherheitsnadel und einem hübschen Bändchen angesteckt, bei Massenwaren mit diesem Plastikdings, das durch die Kleidung hindurchgeschossen wird. Hier muss man vorsichtig zur Tat schreiten, denn wenn man das untere Teilchen nicht richtig erwischt, bleibt es für immer in dem Kleidungsstück verborgen und kann schon das eine oder andere Mal ziemlich ungut in die Haut piksen.
Wenn man sich dann weiter vorarbeitet ist an einer der Seitennähte ein Konglomerat von langen Papierfetzen mit Pflegehinweisen und was weiß ich noch alles und das gefühlt in 25 Sprachen eingenäht. Nun muss man besonders vorsichtig herangehen, denn diese Dinger sind mit in die Seitennähte eingenäht und wenn man zu viel wegschneidet hat man ganz leicht ein Loch in das neue Kleidungsstück geschnitten. Schneidet man jedoch zu wenig von dem Papierwust weg, bleibt ein nicht nur hässlicher borstiger Rest übrig, sondern es kann dadurch zu unangenehmen, juckenden und schmerzenden Ausschlägen auf der Haut kommen. Hier spreche ich aus leidvoller Erfahrung.
Entschließt man sich jedoch gegen das Entfernen des störenden Papiers so kommt es spätestens nach dem dritten Waschen zu einer Verwustung des Papiers und somit auch zu einer Ausbeulung des Kleidungsstückes, was auch nicht gerade zur Schönheit des Auftritts beiträgt und das schöne neue Gewand unnötigerweise verschandelt oder siehe oben zu juckenden Ausschlägen führt.
Fazit: Das wichtigste Utensil bei Neukäufen ist und bleibt die Schere - ohne Schere kein neues Zeugs!
Fazit 2: Auch wenn ich mir gerne schöne Dinge gönne und nützliche Dinge kaufen muss würde ich doch gerne auf Produktverpackungen, Preisaufkleber und Papierkonvolut in Kleidungsstücken verzichten. Da könnte sich der Handel mal was Kreatives einfallen lassen und mit positivem Beispiel zur Müllvermeidung vorangehen.