Wohlfühlfilme für die Weihnachtszeit #gutealtezeit
Es ist euch vielleicht aufgefallen, dass ich NIX veröffentlicht habe und das seit mehr als einem Jahr. Was soll ich sagen, es sind so viele Dinge dazwischengekommen, die es mir unmöglich gemacht haben, meine Blogleidenschaft auszuleben. Aber ich melde mich zurück - und passend zur Jahreszeit mit einem Blog über Wohlfühlfilme für die Weihnachtszeit!
Eigentlich wäre das ja eher das Spezialgebiet meiner Kollegin Lele, wie wir sie nennen, die in unserem Grüppchen für die Romantik zuständig ist. Aber zu Weihnachten erwischt es mich dann doch auch. In der Vorweihnachtszeit bringe ich mich für das Fest der Feste in Stimmung - und das mit stimmungsvollen Wohlfühlfilmen, allesamt schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber gerade deswegen so ansprechend. In Zeiten von Corona und Lockdown hilft mir das, mich wieder auf das Schöne im Leben zu besinnen und die #gutealtezeit zu zelebrieren.
Letztes Jahr hatte ich mir die Fließbandfilme von Netflix und Co reingezogen, denn romantische Weihnachtsfilme schießen dort wie überreife Schwammerln aus der Erde. Die Grundgeschichte zieht sich durch alle Filme - gutaussehende Karrierefrau muss in ihre Heimatstadt zurück, die sie seit Jahren aufgrund von beruflichem Engagement nicht besucht hat. Oder sie wird an einen Ort geschickt, der ihr zutiefst zuwider ist. In dieser Umgebung lernt sie das Leben wieder zu genießen, selbstverständlich mit einem feschen Kerl an ihrer Seite, der ihr so wichtig wird, dass sie ihre Karriere sausen lässt, um ein glückliches Leben in ebenjenem Kaff zu verbringen. Diese Filme sind Fließbandarbeit mit durchschaubaren Drehbüchern, schlechten Dialogen und hübschen aber völlig untalentierten Schauspielern.
Nichtsdestotrotz gebe ich zu, dass all diese Filme in traumhaft schönen Kulissen spielen. So war ich war letztes Jahr zwei Mal in Alaska und habe zwei Mal die romantischen Nordlichter gesehen, ich war in Kenia und auf einer wunderbaren Südseeinsel, ein paar Mal in amerikanischen Kleinstädten und ganz viele Male in New York. Das scheinen in den Augen der Filmemacher die Hotspots für vorweihnachtliche Romantik zu sein.
Mein Fazit ist: heuer werde ich nur meine Weihnachtsfilme ansehen! Ich habe eine ganz bestimmte Reihenfolge in der ich die Filme anschaue. Ich spanne euch nicht länger auf die Folter, hier sind sie - Trommelwirbel - meine Top 10 für die Vorweihnachtszeit, für den Weihnachtsabend und einen zum Drüberstreuen für den Jahreswechsel.
Harry und Sally - When Harry met Sally - 1989
Dieser grandiose Film des fabelhaften Duos Rob Reiner und Nora Ephron ist zwar kein klassischer Weihnachtsfilm, aber ein uscheliger Wohlfühlfilm. Harry und Sally wursteln sich über zwölf Jahre durch ihre jeweiligen Beziehungen und so manche Probleme, bis sie endlich - Achtung Spoiler - zueinander finden.
Wunderbare Dialoge, Schauspieler, die überzeugen und die man einfach gern haben muss und ein Setting, das einen dahinschmelzen lässt. Natürlich darf die berühmteste Szene nicht unerwähnt bleiben - Sallys gespielter Orgasmus inmitten eines konservativen Diners - einfach nur großartig. Die feinen Zwischendialoge mit älteren Ehepaaren setzen dem Film die Sahnehaube auf.
Die wichtigsten Sätze aus dem Film sind 'Männer und Frauen können niemals Freunde sein, der Sex kommt ihnen immer dazwischen' und 'es gibt zwei Kategorien von Frauen, die einen die weniger anstrengend sind und die, die glauben, dass sie nicht anstrengend sind, es aber sind'.
Die Schauspieler sind grandios besetzt mit dem 1990er Rom-Com-Schätzchen Meg Ryan in ihrer ersten Hauptrolle und dem herausragenden Billy Crystal, auch die Nebenrollen sind mit der ausgezeichneten Carrie Fisher und Bruno Kirby perfekt gewählt. Meine persönliche Lieblingsszene ist, wenn Sally versucht einen überdimensional großen Christbaum über die Straßen von New York zu schleppen.
Die Musik ist hervorragend gewählt und vermittelt ein Gute-Alte-Zeit Feeling - hier das main theme:
Frank Sinatra - When Harry Met Sally (1989) - It Had to Be You (Gus Kahn, 1924)
Weil es dich gibt - SERENDIPITY - 2001
Allein der englische Titel Serendipity ist so ansprechend. Was heißt das genau? Serendipität ist das ist das Phänomen, bei der man zu einer Erkenntnis zu gelangt oder etwas findet, nach dem man nicht explizit gesucht hat. Eine tolle Erklärung oder sogar ein schönes Lebensmotto. Zwei Menschen lernen sich im vorweihnachtlichen New York kennen, verlieren sich, aber durch kleine Hinweise oder Zufälle immer wieder aneinander erinnert werden. Letzendlich - Achtung Spoiler - finden sie zueinander und zelebrieren jene Zufälle, die sie letztendlich zu ihrem Glück geführt haben. Der Film aus dem Jahr 2001 ist mit den damals noch sehr jungen Kate Beckinsale und John Cusack hervorragend besetzt. Meine Lieblingsszene ist die Schlussszene mit Anspielung auf die Anfangssequenz - man möchte schwarze Wollhandschuhe kaufen.
Die Bridget Jones Trilogie - 2001/2004/2016
Teil 1: Schokolade zum Frühstück - Bridget Jones's Diary https://www.imdb.com/title/tt0243155/ - 2001
Teil 2: Bridget Jones: Am Rande des Wahnsinns - Bridget Jones: The Edge of Reason https://www.imdb.com/title/tt0317198/ - 2004
Teil 3: Bridget Jones' Baby - Bridget Jones's Baby https://www.imdb.com/title/tt1473832/ - 2016
Was soll man über Bridget Jones sagen - einmal gesehen und man ist der tollpatschigen, leicht übergewichtigen, zigarettenrauchenden und Gintrinkenden Bridget, wunderbar performed von der einzigartigen Rene Zellweger, verfallen. Man fiebert mit dem kleinen Schusselchen mit, die sich zwischen dem Playboy Daniel Cleaver (Hugh Grant) und dem Gentleman Mark Darcy (Colin Firth) hin- und hergerissen fühlt. Die ersten zwei Teile sind wunderbar komisch, flott in der Handlung und in den Dialogen, zum Brüllen komisch und doch einfühlsam. Man muss sie einfach lieben. Der dritte Teil ist zwölf Jahre nach dem zweiten Teil gedreht worden, nicht schlecht, kommt aber nicht an die zwei ersten Teile heran. Besonders hervorheben möchte ich die Performance von Rene Zellweger wenn sie wieder mal betrunken und allein den Song 'All by myself' performed’
Zu erwähnen sind auch hier die wunderbar besetzten Nebenrollen, die schrulligen Freunden (Shirley Henderson, Sally Phillips, James Callis) von Bridget, ihre überdrehte Mutter (Gemma Jones) und der gemütliche und gutmütige Vater (Jim Broadbent). Meine Lieblingsszenen sind so vielzählig, dass ich sie hier gar nicht auflisten kann. Von Bridgets Versuch sich in eine überdimensionale Spanxunterhose zu quetschen, der Szene im griechischen Lokal bis hin zu den romantischen Momenten mit Mark Darcy.
Und jetzt die ultimativen Weihnachtsfilme
Die österreichischen Klassiker - 1997/2000
Single Bells - https://www.imdb.com/title/tt0181818/ 1997
O Palmenbaum - https://www.imdb.com/title/tt0271683/ 2000
Jetzt kommen wir schon näher an Weihnachten ran und kommen zu Filmen, die tatsächlich zu Weihnachten spielen. Kein anderer ein Film hat die österreichische Mentalität und die Innensicht über Familien zu Weihnachten besser transportiert als diese zwei großartigen Weihnachtsfilme. Beide Filme wurden von dem kongenialen Duo Xaver und Ulrike Schwarzenberger geschrieben und ausgeführt.
Die Familie Moor im idyllischen Umland von Wien bereitet sich auf Weihnachten vor und es geht schief was nur schief gehen kann - von einer Gans, die im Müll landet bis hin zum Weihnachtsbaumbrand, gelöscht mit einem wertvollen Nerz.
Im zweiten Teil flieht die Familie dann nach Mauritius - die Probleme bleiben die gleichen, aber was zählt ist der Zusammenhalt der Familie und das wird auch in diesem Teil großartig transportiert. Lustig und manchmal auf die Tränendrüse drückend sind diese beiden
Die A-Klasse der österreichischen Schauspieler trumpfen in diesen beiden wunderbaren Filmen mit Extraklasse auf, Erwin Steinhauer, Mona Seefried, Martina Gedeck, Gregor Bloeb bis zu den beiden Schwiegermüttern Johanna von Koczian und Inge Konradi - man kann gar nicht sagen, wer Haupt- und wer Nebenrolle innehat. Meine Lieblingsszenen sind auch hier vielfältig, die humoristischen Feinheiten jeder einzelnen Szene und die geschliffenen Dialoge überragen einfach alles.
Tatsächlich Liebe - Love actually - 2003
Wer hat nicht schon ein Tränchen bei der Anfangs- und Endsequenz am Londoner Flughafen Heathrow zerdrückt? Mich erwischt es jedes Mal, wenn ich diese Bergrüßungsszenen und Freude über das Wiedersehen sehe. Dieser Ensemblefilm, der aus einzelnen Geschichten letztendlich zu einem großen Ganzen führt ist für mich dermaßen gelungen, dass ich jedes Mal wenn ich diesen Film sehe wieder überrascht bin, wie sich alles fügt, obwohl ich den Film seit seinem Entstehungsjahr wirklich jedes Jahr gesehen habe. Ich liste hier gar nicht den Cast auf, das würde zu weit führen, aber jeder Einzelne, jede Einzelne trägt zum gelungenen Gesamtbild bei. Was für tolle Geschichten werden hier erzählt, die letztendlich nur eines aussagen, das Einzige was zählt ist in der Tat Liebe.
Doch eine Lieblingsszene möchte ich schon mit euch teilen - wie großartig ist Hugh Grants ausgelassene Tanzeinlage in Downing Street 10!
Liebe braucht keine Ferien - The Holiday - 2006
So ein schöner Film und so eine nette Idee. Zwei Frauen tauschen ihr Heim und ihr Leben und erleben überraschendes in dem jeweiligen anderen Leben. Zwei wunderbare Schauspielerinnen, die großartige Kate Winslet und die ideale Besetzung der amerikanischen Zicke Cameron Diaz, stehen sich gegenüber und haben doch kaum eine gemeinsame Szene. Die Nebenrollen der Herren ist auch perfekt besetzt, wunderbar Jude Law als sensibler Brite, Jack Black als frustrierter Studiomusiker und mein ganz besonderer Liebling Eli Wallach.
Letzterer ist auch verantwortlich für die für mich berührendste Szene in diesem Film, als er als ehemaliger Hollywood Drehbuchautor zu der Ehrung seines Lebenswerks die Treppen hochhüpft.
Das war's mit den Weihnachtsfilmen, hier noch einer zum Drüberstreuen am Silvester-Abend
Happy New Year - New Year's Eve - 2011
Wieder ein gelungener Ensemblefilm mit vielen einzelnen Geschichten, die am Ende zusammenführen. Ich gebe zu ich liebe solche Filme, in denen viele Geschichten von unterschiedlicher Menschen erzählt werden und manchmal Einzelschicksale zusammenlaufen. Auch hier ein genial besetzter Cast mit dem Who is Who von Hollywood. Alle fügen sich mit ihren Charakteren in diese einzigartige Stimmung zu Silvester am Times Square ein.
Auch hier gibt es wieder einen Song, der es mir speziell angetan hat - Jon Bon Jovi im Fernduett mit dem Ausnahmetalent Lea Michele 'Have a little faith in me'.
Ich hoffe, da war was für jeden dabei. Ihr werdet euch vielleicht wundern (speziell die Jüngeren), aber ich schaue diese Filme tatsächlich auf DVD an 😂, deswegen seht ihr die DVD Covers in diesem Blog. Ich fang dann mal an, damit sich alles noch rechtzeitig ausgeht.
Viel Spaß & eine tolle (Vor-) Weihnachtszeit!