#thoughts - I ❤️ Kleinstadtfeeling
Ich bin kein Landei, ich liebe es in der Großstadt zu leben, allerdings bin ich in einer nach österreichischen Verhältnissen großen Stadt, nach internationalem Standard einer echten Kleinstadt, aufgewachsen. Und dieses Gefühl der Kleinheit und Schnuckeligkeit ist mir in Fleisch und Blut eingebrannt, wann immer ich in einer kleinen Stadt bin, in der alles viel liebevoller und freundlicher ist, verspüre ich heimatliche Gefühle.
Die Geschäfte sind hübscher und mit mehr Liebe zum Detail gestaltet, die Ladeninhaber stehen meist selbst in ihrem Geschäft und sind freundlich, ein Umstand dem man in der Großstadt nicht immer und überall begegnet. Die Lokale sind liebevoller gestaltet, die Speisen bodenständig, aber auch mit gewissen Extras, die Kellnerinnen - in der Tat sind es in Kleinstädten zumeist Frauen - freundlich und flott.
Schön, es gibt vielleicht nicht alles ums Eck und die Nahversorgung ist vielleicht auch nicht so dicht gesät wie in Großstädten und man braucht vielleicht ein Auto, Moped oder Fahrrad für diverse Erledigungen. Bäckerei und Trafik gibt es nur auf der Hauptstraße, und davon jeweils nur eine, nicht wie im großstädtischen Einzugsgebiet drei im Umkreis von ein paar hundert Metern. Ich wäre beinahe mal in ein kleines Dorf südlich von Wien gezogen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich mich daran gewöhnen könnte. Dennoch, ab und zu stressfreie Kleinstadtluft zu schnuppern tut der Seele gut.
Eine weitere interessante Beobachtung habe ich in Kleinstädten gemacht, Menschen, denen man auf der Straße begegnet sind zumeist gut gekleidet und richtig gestylt und ich denke, man würde niemanden im Pyjama begegnen, um mal schnell die Sonntagszeitung zu holen, wie ich das so gerne in der Anonymität der Großstadt mache. Ich denke, das ist auch deswegen, weil man in einer kleinen Stadt ständig Bekannten begegnen könnte, was in einer Millionenstadt eher unwahrscheinlich ist.
Ich setze mich gern in ein Café am Hauptplatz einer solchen Kleinstadt und male ich mir Geschichten aus, wie hinter der schnuckeligen Fassade Intrigen und Seilschaften regieren, und dann kehre ich ganz schnell wieder in mein anonymes Großstadtleben zurück, bis mich wieder die Lust auf eine Portion Schnuckeligkeit überkommt.